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Yug Drobed
anonymes Mitglied Gruppe a-Part

 

 

 

der zur Zeit in Paris lebende Zeichner und Poet
hat im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Berufen und Berufungen gelebt und erlebt.
Drobed wurde 1960 in Kroatien in der norddalmatischen Kleinstadt Nin als Sohn eines russisch-orthodoxen Priesters und einer französischen Partisanenkämpferin geboren.

1974 durfte er nach dem Abschluss seiner Schulzeit in der berühmten Hafenstadt Zadar aufgrund seiner bourgeoisen Herkunft keine weiterführende Schule besuchen. In dem damaligen kroatischen Teilstaat von Titos jugoslawischem Vielvölkerstaat versuchte er dennoch seine intellektuellen und musischen Begabungen auszuleben und verkaufte kleinere Zeichnungen und Gedichte an Touristen. Von dieser Tätigkeit allein konnte er jedoch nicht leben und musste somit während der Feriensaison auch als Fremdenführer, Tauchlehrer und Barkeeper arbeiten. In den langen Wintermonaten fand er dann die Zeit neben seiner Tätigkeit als Aushilfsküster in der bekannten Kirche Sv Donat die ersten assoziativen Gedichtreihen zu entwickeln und dort beim Festival Glazbene veceri u sv. Doantu auch vortragen

Im Sommer 1977 kam er dann aufgrund seiner touristischen Nebenjobs in Kontakt mit einer Reisegruppe der französischen Filmkritikergewerkschaft SFCC ein Mitglied dieser Gruppe war Nor Gilli, Nachfahre des berühmten Faroers und Studienkollege von M. Foucault. Durch diesen kommt es zu einer intensiven Korrespondenz mit Foucault, der zu dieser Zeit gerade ein längere Pause in der eigenen literarischen Produktion einlegt und die Schriften von Yug Drobed über seinen Pariser Verlag einer größeren Öffentlichkeit bekannt macht. Foucault arbeitet zu dieser Zeit unter anderem auch an einer Revision seines Werkes "Überwachen und Strafen" und konnte dabei auf einen intensiven Austausch mit Drobed zurückgreifen, der so neben Daniel Defert zu seiner wichtigsten Beziehung wurde.

1979 kam es folglich dann auch zur endgültigen Umsiedlung Drobeds nach Paris. Dort arbeitete er seit Beginn der 80iger zusammen mit anderen kroatischen Exilanten in einer privat organisierten Akademie für kroatische Kultur. Diese Privatakademie arbeite bis zur Auflösung Jugoslawiens mit Unterstützung amerikanischer Geldgeber. Mit der Unabhängigkeit Kroatiens 1992 und dem Ende des Unabhängigkeitskrieges 1995 verlor sie ihre Geldgeber.

Drobed arbeitete seit 1994, von Peirre Bourdieu und seinem Werk "La Misère du Monde" beeinflusst, verstärkt mit Jugendlichen der Pariser Banlieue. Hier konnte er ab 1994 dann auch wieder seine assoziative Lyrik auf die wechselnden Situationen in den Vororten anwenden und entwickelte die Taktik der situativen Präsentation, die bei den aktuellen Unruhen in den Vorstädten von gewaltbereiten Jugendlichen zur Organisation von Anschlägen missbraucht wurde. Nach Verbüßung einer 6-monatigen Untersuchungshaft wegen Ermutigung zur Gewalt, die ihm jedoch nie nachgewiesen werden konnte, befindet sich Drobed seit Herbst 2006 wieder auf freiem Fuß und tritt weiterhin in verdeckter Form mit seiner assoziativen Lyrik in Erscheinung. Auf einer Reise durch sein Geburtsland kam er bei einem Vortrag an der slowensichen Akademie der schönen Künste in Ljubljana in Kontakt mit Doz Prim und der Gruppe a-PArt, deren Arbeit er mit assoziativen Texten, Gedichten und konkreten Zeichnungen im metropolen Umraum unterstützt.

Wir freuen uns auf Vermittlung unseres ehemaligen Studienkollegen Bron Gilli, zusammen mit Drobed einige dieser situativen Gedichte zumindest teilweise fotografisch dokumentieren zu können.