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Durchblick

mokka schafft Durchblick
Video Installation Weihnachtsmarkt
20.12.2010 von 18 - 20 Uhr

 

 

Wie kann etwas sein, was zwar ist, aber nicht sein soll, da man es will, aber nicht sehen will und es dabei doch da ist, wo es eben nicht sein soll? Dieser grundlegenden philosophischen Frage ist moKKa, die mobile Kunst- und Kulturakademie der Stadt Worms, aufgrund der aktuellen, vieldiskutierten Weihnachtsmarktständesituierungssituation (WSS) mit kunsttheoretischen und kunstpraktischen Forschungsmethoden nachgegangen und hat im Rahmen einer medienpädagogischen Dozentenfortbildung eine angewandte Kunstforschungsstation (KFS) am Weihnachtsmarkt eingerichtet.

 

Eigentlich, ein Wort das eigentlich schon sagt dass es eigentlich nicht um das Eigentliche sondern um vieles andere auch geht, eigentlich ist es doch so, dass die Stadt attraktiv sein soll. Attraktiv für ihre Bewohner, für ihre Besucher und für die Leute die dort arbeiten und ihr Geld verdienen. Damit die Stadt attraktiv wird, ist und bleibt war das eigentlich wesentliche Merkmal für die Stadt schon immer der Tausch, der Austausch. Die Stadt als Ort des Austauschs von Waren, Worten, Informationen und Ideen. Ohne Stadt kein Ort an dem dies in der von uns gewohnten, verdichteten Form in sinnlich erlebbarer Atmosphäre so schön stattfinden könnte.

 

Nun bedeutet Austausch auch immer eine Form von Kommunikation, man hört sich die Argumente des anderen an, man äußert eigene Argumente, man tauscht sich aus über Vor- und Nachteile, man vertauscht vielleicht auch mal die eigene Brille der Wahrnehmung mit der des anderen und sieht etwas vertrautes mit anderen Augen. Aus diesem Tausch kann auch die ein oder andere Ent-täuschung entstehen, indem man erkennt, das man bisher etwas so gesehen hat wie es nicht ist, um dann, wenn die Täuschung ent-deckt wurde, zu erkennen wie es wirklich ist und aufgrund dieser wirklicheren Betrachtung der Dinge zu einer angemesseneren Beurteilung zu kommen. Es gibt für diese Wahrnehmungs- und Beurteilungsvorgänge den schönen Begriff des Diskurses. Diskurs bedeutet den Tausch und Austausch von Ideen indem man ein Thema von verschiedenen Seiten betrachtet und in dieser diskursiven, das Problem immer besser beschreibenden oder beleuchtenden Situation zu einem angemessenen Ergebnis kommt.

 

Im Rahmen einer medienpädagogischen Dozentenfortbildung durch die Medien- und Videokünstlerin Gisela Witt aus Ludwigshafen nutzen einige Dozenten von moKKa diese Fortbildung zu einer künstlerischen Intervention auf dem Wormser Weihnachtsmarkt.

 

Am Philosophenplatz, diesem Ort der lichten Erkenntnisse wird im Stand von Helmut Kloos eine Kamera installiert, die alles was sich vor dem Stand abspielt auf einen Projektor überträgt, der dieses Bild dann auf einer Leinwand an der Rückseite des Standes zeigt.

 

Der geneigte Besucher kann somit hinter dem Stand sehen was vor dem Stand geschieht. Es entsteht somit eine Art virtueller Durchblick durch den Stand hindurch. Diesen virtuellen Durchblick inspiriert vielleicht zu weiteren kreativen Lösungen bei der aktuellen Weihnachtsmarktständesituierungsdiskussion

 

Zur weitern Ideenfindung bietet moKKa am 20.12. von 18-20 Uhr auch noch eine sehr alternative Weihnachtsbastelstunde mit Sterne falten, Plätzchen machen und Christbaumkugeln . . .